Ist meine Wohnung ein typisches Ziel für Einbrecher?
Einbruchschutz
Was lässt mich wissen, ob meine Wohnung ein typisches Ziel für Einbrecher ist?
In unregelmäßigen Abständen liest man es in den regionalen Medien oder hört es im Bekanntenkreis: Es wurde eingebrochen. Häufig kommt dann der Gedanke auf, ob man selbst einmal Opfer eines Wohnungseinbruches werden kann. Häufig sucht man nach Möglichkeiten, sich aus der potenziellen Opferrolle herauszuwinden. So viel Geld habe man nun wirklich nicht – zumindest erweckt man für Unbekannte nicht den Eindruck, dass das Haus vollgestopft mit Wertgegenständen sein könnte. Da sind doch die Villengegenden mit ihrem offensichtlichen Reichtum, der teure Uhren, Schmuck und Bargeld im Haus vermuten lässt, viel gefährdeter. Aber denken Einbrecher wirklich so?

Der typische Einbrecher
Generell kann man zwei unterschiedliche Typen von Einbrechern entscheiden. Der klassische Einbrecher war regional polizeibekannt, hatte diverse Vorstrafen und hat schon auf mehreren verschiedenen Wegen versucht, sich illegal zu bereichern. Dieser Typ Einbrecher hat sich bewusst für den Einbruch in Häusern entschieden, in denen er größere Bargeldbeträge oder Wertgegenstände vermutete und im Idealfall von einer längeren Abwesenheit der Bewohner, zum Beispiel durch den Sommerurlaub, ausgehen konnte. Dieser Typ Einbrecher wird allerdings vom Markt verdrängt und durch eine andere Form des Einbruchs ersetzt.
Mittlerweile wird die Einbruchstatistik durch die organisierte Kriminalität dominiert. Diese Banden haben ihren Sitz oft im Ausland, um durch die Grenzübertritte die Strafverfolgung zu erschweren. Zwar versuchen die europäischen Polizeibehörden, enger zusammenzuarbeiten, dennoch sind die Kriminellen ihren Verfolgern häufig einen Schritt voraus. Die Banden gehen systematisch vor. Bevorzugt werden Wohnviertel mit einer guten Verkehrsanbindung, damit sich Täter und Ware schnell außer Reichweite der lokalen Polizei bewegen können. Diese Wohnviertel werden wenige Tage vorher von Spähtrupps ausgekundschaftet und markiert.
Eventuelle Hindernisse wie Hunde und Alarmanlagen machen das Haus unattraktiv – veraltete Balkontüren oder Fenster dagegen attraktiv für die Banden. Wenige Tage später folgt die systematische Abarbeitung der markierten Häuser. Dabei wird parallel vorgegangen, um die Aktion möglichst schnell abzuschließen.
Häufig wird hier die dunkle Jahreszeit genutzt, wenn man das Grundstück unerkannt betreten kann und die Bewohner noch bei der Arbeit sind. In der Urlaubssaison wird primär auf die Nachtstunden zurückgegriffen, um sicher vor den Bewohnern und vor neugierigen Blicken zu sein. Die Banden arbeiten so sehr effizient. Sie sind nicht auf vermeintlich vermögende Bewohnerinnen und Bewohner fixiert, sondern steigen großflächig in alle leicht zugänglichen Wohnungen des jeweils ausgewählten Viertels ein.
Theoretisch kann es jeden treffen – individueller Schutz durch Alarmsysteme
Die dominanten kriminellen Banden sind also nicht auf bestimmte Häuser fixiert – lediglich eine gute Verkehrsanbindung genügt, um in das Beuteschema zu passen. Dies trifft allerdings auf den Großteil der deutschen Wohnungen zu, da insbesondere Ballungsräume eine gute Anbindung an Schnellstraßen haben. Sichern kann man sich am besten, indem man die eigene Immobilie unattraktiv für die Einbruchaktion macht. Helfen können hier offensichtlich installierte Überwachungskameras, die die Wohnung von vornherein ausschließen. Ergänzend oder stattdessen kann man auch Fenster und Türen mit Glasbruchmeldern oder Öffnungssensoren ausstatten, die eventuelle Einbruchsversuche registrieren und einen Alarm auslösen.
Werden solche digitalen Alarmsysteme schon durch den Spähtrupp entdeckt, wird das Haus gar nicht erst in Angriff genommen. Stoßen die Einbrecher bei der Ausübung des eigentlichen Einbruchs auf diese Widerstände, wird von dem Einbruch abgesehen oder, sollte bereits ein Alarm ausgelöst worden sein, die gesamte Aktion abgebrochen und die Flucht ergriffen, da in dem Viertel Polizeipräsenz und eine erhöhte Alarmbereitschaft ausgelöst wurde. Der individuelle Schutz kann also nur durch individuelle Maßnahmen gewährleistet werden.